Harmonisierung von Open Data

EU-weite automatisierte Harmonisierung von Open Data basierend auf FOSS4G und maschinellem Lernen.

Herausforderung

Das Geo-Harmonizer Projekt zielt darauf ab, nationale europäische Geodaten nahtlos (harmonisiert) über die gesamte EU hinweg zusammen zu führen und die Ergebnisse als offene Daten bereitzustellen. Wichtig ist dabei die Verwendung von Open Data Lizenzen und das Ermöglichen eines breiteren öffentlichen Zugangs zu den Daten, also nicht nur für Wissenschaftler:innen und Spezialist:innen, sondern auch für Nichtfachleute. Auf diese Weise können EU-finanzierte Daten leichter nutzbar gemacht werden, ohne dass von den Nutzer:innen erwartet wird, dass sie über eine spezielle oder kostspielige Infrastruktur verfügen. Dies fördert die Zusammenarbeit mit den nationalen Behörden, Organisationen und NGOs, einschließlich bestehender EU-finanzierter Systeme wie DIAS oder dem Copernicus-Programm.
Im Rahmen des Geo-Harmonizer-Projekts wurden Tools und Daten entwickelt, um entscheidungsrelevante Geodaten wie Luftqualität und -verschmutzung, potenzielle natürliche Vegetation, Potenzial für die Energieerzeugung aus Sonneneinstrahlung, Windenergie und Ähnliches zu generieren. Um diese Karten mit Mehrwert zu versehen, wurden topografische Daten (DEMs), Erdbeobachtungsdaten (EO), Boden-, hydrologische und meteorologische Daten unter maschinellem Lernen verarbeitet. Die im Projekt entwickelte Software ist als Open-Source-Software verfügbar.

Leistungen

Die Firma mundialis hat im Rahmen dieses Projekt folgende Tätigkeiten umgesetzt:

  • Recherche der verfügbaren offenen Geo-, Meteo- und Satellitendaten
  • Evaluierung und Bewertung der Datenquellen für Geo-Harmonizer Fragestellungen
  • Integration der actinia REST API für cloud-basierten Berechnungen
  • Einsatz von Kubernetes zur Verwaltung der containerisierten Dienste in der Cloud
  • Detaillierter INSPIRE-konformer Metadaten-Katalog, der von European Data Portal geharvested wird
  • Beiträge zu harmonisierten Umweltqualitätskarten, Indikatoren für den Klimawandel und Karten der potenziellen natürlichen Vegetation
  • Entwicklung einer GeoServer-Erweiterung, die es erlaubt, actinia-verarbeitete Geodaten direkt als OGC-konformen Dienst zu veröffentlichen
  • Beiträge zum Geschäftsmodell/Nachhaltigkeitsplan für die Zeit nach 2022
Ergebnis
  • Veröffentlichung der recherchierten offenen Geodaten in konsolidierter Form inklusive Bewertung der Datenquellen
  • Erstellung eines detaillierten INSPIRE-konformen Metadaten-Katalogs, der von European Data Portal geharvested wird
  • Veröffentlichung einer GeoServer-Erweiterung, die es erlaubt, actinia-verarbeitete Geodaten direkt als OGC-konformen Dienst bereitzustellen
  • Veröffentlichung der Daten-Ergebnisse auf Zenodo.org und auf dem Datenportal der EU
Kunde
EU CEF (Central Europe Facility)

Story

Wenn es um Geodaten geht, bezieht sich jedes Land auf seine eigenen Referenzsysteme und räumlichen Auflösungen. Dies erschwert jedoch die nahtlose Zusammenführung von Daten über Ländergrenzen hinweg. Um hier Abhilfe zu schaffen, wurden im Rahmen des EU-Projekts Geo-Harmonizer Methoden implementiert, mit denen das Projektteam einen Beitrag zu den Copernicus-Produkten leisten konnte: So wurden beispielsweise automatisierte Kartierungsmethoden für die Erstellung jährlicher Landbedeckungskarten mit einer Auflösung von 30m für den gesamten Zeitraum 2000-2020 entwickelt und veröffentlicht. Diese Datenprodukte können nun direkt für nationale und regionale Projekte in ganz Europa direkt genutzt werden. Die Datenprozessierung wurde automatisiert und in einer Cloud-Umgebung implementiert, was zu einer erheblichen Verkürzung der Verarbeitungs- und Lieferzeiten geführt hat.