Panamakanal – Panama, aufgenommen vom Sentinel-2A Satelliten am 03.06.2023
Unser Satellitenbild des Monats Dezember zeigt den Panamakanal, der den Pazifik mit dem Atlantik in Mittelamerika verbindet.
Das Bild basiert auf Sentinel-2 Daten des EU Copernicus Programmes. Sentinel-2 Daten sind frei verfügbare, multispektrale Satellitenaufnahmen. Nach dem Download wurden zwei Szenen zusammengefügt und mit Freier Software atmosphärenkorrigiert. Anschließend wurde mit drei verschiedenen Bändern eine Farbkomposition berechnet.
Aufbau des Bildes
Mit der gewählten Falschfarbenkomposition kann man Land und Wasser gut unterscheiden. In dieser Komposition wurden die Kanäle 8A (sichtbares und nahes Infrarot), 11 (kurzwelliges Infrarot) und 4 (sichtbares Rot) verwendet, was eine räumliche Auflösung von 20 Metern erlaubt. Gesunde Vegetation erscheint in Orange und ältere Vegetation in Grün. Boden erscheint ebenfalls in verschiedenen Grüntönen, während Wolken in Weiß gefärbt sind. Wasser ist in blauen bis schwarzen Farbtönen gemalt.
Im oberen linken Bereich des Bildes ist die Karibik als eine Unterregion des Atlantiks erkennbar, während unten rechts der Pazifik zu sehen ist. Dazwischen sind verschiedene Abschnitte des insgesamt 82 Kilometer langen Panamakanals erkennbar. Der Kanal erstreckt sich von Nord nach Süd von der Stadt Colón an der Limón Bucht am Atlantik über den aufgestauten Gatúnsee, den Rio Chagres und mehrere aufeinanderfolgende Schleusen bis zum Pazifik. Dort endet er südlich von Panama-Stadt im Pazifik. Colón und die Limón-Bucht sind an der linken Oberkante des Bildes (angrenzend an den Pazifik) zu sehen und der Gatúnsee ist durch dunkle Farben im linken Teil des Bildes gut erkennbar. Schleusen ermöglichen es Schiffen, den See zu erreichen, der 26 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Die Durchfahrt des gesamten Kanals dauert etwa 8 bis 10 Stunden.
Bau und Bedeutung des Kanals
Die Planungen für den Kanal begannen bereits im 19. Jahrhundert, und er wurde am 15. August 1914 offiziell eröffnet. Er revolutionierte den Welthandel, indem er Schiffen ermöglichte, ohne die gefährliche Reise um das Kap Hoorn in Südamerika zwischen dem Atlantik und dem Pazifik zu reisen. Der Panamakanal bleibt eine der bemerkenswertesten Ingenieurleistungen der Menschheitsgeschichte. Der Warentransport durch den Kanal entspricht etwa fünf Prozent des weltweiten Seehandels und trug 2013 fast acht Prozent zum panamaischen Bruttoinlandsprodukt bei. Seit November 2023 wurde die Kapazität des Kanals aufgrund eines extremen Wassermangels reduziert. So wurden die täglichen Durchfahrten für Februar 2024 von üblicherweise 30 bis 40 auf nur 18 reduziert.
Im Landesinneren verläuft der Kanal durch verschiedene Nationalparks und geschützte Naturreservate. Auf dem Satellitenbild sind diese Gebiete anhand orangefarbener Töne zu erkennen, die gesunde Vegetation repräsentieren. Städte wie Colón im Norden und Panama-Stadt im Süden sind durch helle grüne bis fast weiße Töne erkennbar, die sich von den orangefarbenen Vegetationsflächen abheben. Aufgrund der geografischen Lage Panamas und des vorherrschenden tropischen Klimas ist es schwierig, wolkenfreie Satellitenbilder zu erhalten. So ist dieses Bild ein Ausschnitt aus dem Satellitenbild mit der geringsten Wolkenbedeckung innerhalb des ausgewählten Gebiets in den letzten Jahren.
Contains modified Copernicus Sentinel data (2023)/ESA – created by mundialis
Weitere Satellitenbilder gibt es unter https://maps.mundialis.de