Sossusvlei – Namibia, aufgenommen vom Sentinel-2A Satelliten am 31.03.2024
Unser Satellitenbild des Monats Juni zeigt das Sossusvlei, eine von Sanddünen umschlossene Salz-Ton-Pfanne in der Namib Wüste in Namibia.
Aufbau des Bildes
Das Bild basiert auf Sentinel-2 Daten des EU Copernicus Programmes. Sentinel-2 Daten sind frei verfügbare, multispektrale Satellitenbilder. Nach dem Download wurde die Szene mit Freier Software atmosphärenkorrigiert und anschließend eine Farbkomposition aus drei verschiedenen Bändern berechnet. Diese „natürliche Farben“ Kombination kommt „echter Farbe“ so nahe, wie es mit Sentinel-2 Daten möglich ist. Es werden die drei Kanäle des sichtbaren Lichts, die wir als Rot, Grün und Blau sehen verwendet, so dass das Bild in Farben erscheint, die ähnlich sind wie das, was wir mit unseren Augen wahrnehmen. So ist zum Beispiel Vegetation in Grün abgebildet, Boden ist gelblich braun und Wasser blau bis tiefschwarz. Wolken und Schnee sind weiß und kaum zu unterscheiden. Manchmal erscheint diese Bandkombination diesig, da diese drei Wellenlängenbereiche die Atmosphäre nicht gut durchdringen können. Die drei Kanäle ermöglichen eine räumliche Auflösung von 10 Metern.
Über Sossusvlei und die Namib Wüste
Das Sossusvlei liegt im Namib-Naukluft-Nationalpark, einem der größten Naturschutzgebiete Afrikas. Diese Salzpfanne ist meist trocken und führt nur in regenreichen Jahren Wasser, wodurch sich vorübergehend ein flacher See bildet. Dieser See liegt am Ende des Tsauchab-Flusses. „Sossus“ bedeutet in der Sprache der Nama „blinder Fluss“ und beschreibt, wie der Tsauchab nach starken Regenfällen in den Sanddünen der Namib-Wüste versickert und etwa 50 Kilometer vor der Atlantikküste endet.
Die Namib-Wüste ist etwa 80 Millionen Jahre alt und zählt damit zu den ältesten Wüsten der Welt. Ihre höchsten Dünen befinden sich in der Nähe des Sossusvlei. Die aus rotem Sand bestehenden und bis zu 300 Meter hohen Dünen wechseln ihre Farben je nach Tageszeit: Morgens und abends leuchten sie orange und rot, während sie tagsüber goldene Töne annehmen. Die orange Farbe des Sandes ist auf Eisenoxid zurückzuführen. In der Nähe des Sossusvlei liegt das Deadvlei, eine ausgetrocknete Ton-Pfanne, die von abgestorbenen Kameldornbäumen geprägt ist. Die Bäume verrotten aufgrund der extremen Trockenheit seit etwa 600 Jahren nicht und bieten einen faszinierenden Anblick.
Der gewählte Bildausschnitt zeigt Sossusvlei und Deadvlei am westlichen Ende des Tsauchab-Flusses, in der unteren Hälfte des linken Bildrandes. Sie heben sich durch ihre weiße Farbe deutlich von den rot gefärbten Sanddünen ab. In dieser Gegend befinden sich auch die höchsten Dünen. Auch der Bereich des Flusses steht farblich im Kontrast zu den Dünen und zeigt deutlich, wie sich der Fluss im Laufe der Zeit von den Naukluftbergen im Osten in die Dünenlandschaft eingeschnitten hat.
Ein anderer Blick auf die Region
Die folgende Darstellung hilft die Lage des Bildes geographisch einzuordnen. Die Animation zeigt das Satellitenbild des Monats und seine Umgebung auf verschiedenen Maßstäben. Die Kartendarstellung wurde mit dem OpenStreetMap Premium-Dienst unserer Schwesterfirma terrestris erstellt.
Welttag gegen Wüstenbildung und Dürre
Im Juni findet auch der diesjährige Welttag gegen Wüstenbildung und Dürre („Desertification and Drought Day“) der Vereinten Nationen statt. Ziel des Tages ist die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren, Lösungen zur Bekämpfung von Wüstenbildung und Dürre bekannter zu machen sowie die Umsetzung der UN-Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD) in den von schwerer Dürre und/oder Wüstenbildung betroffenen Ländern, insbesondere in Afrika, zu stärken.
In diesem Jahr wird der Tag von der deutschen Regierung in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und der Stadt Bonn am 17. Juni 2024 mit einer Reihe von öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen ausgerichtet. An diesem Tag wird die Konvention der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD) 30 Jahre alt.
Contains modified Copernicus Sentinel data (2024)/ESA – created by mundialis
Satellitenbilder für die Wand gibt es unter https://art-from-space.de/