Marburg – Deutschland, aufgenommen vom Sentinel-2B Satelliten am 13.06.2021
Auf dem Satellitenbild des Monats März ist die mitteldeutsche Stadt Marburg, Veranstaltungsort der FOSSGIS Konferenz 2022, zu sehen.
Das Bild zeigt eine Komposition aus verschiedenen Kanälen basierend auf frei verfügbaren, multispektralen Sentinel-2 Daten des Copernicus Programmes. Nach dem Download wurde die Szene mit freier Software atmosphärenkorrigiert und anschließend eine Farbkomposition berechnet. Für die hier dargestellte „natürliche Farben“-Komposition wurden die Bänder 4 (Rot), 3 (Grün) und 2 (Blau) verwendet, was eine räumliche Auflösung von 10 m erlaubt. Durch die Verwendung der drei Kanäle des sichtbaren Lichts entspricht die Farbgebung des Satellitenbildes der üblichen Farbwahrnehmung des menschlichen Auges: Vegetation wird in Grün dargestellt, Wasser in Blautönen, Boden ist gelblich braun, Straßen und Gebäude erscheinen grau bzw. rot und Wolken weiß.
Die Stadt Marburg (in der linken Bildhälfte zu sehen) liegt im Bundesland Hessen, etwa in der Mitte zwischen Frankfurt am Main im Süden und Kassel im Nordosten. Mit ca. 76.400 Einwohnern ist sie die achtgrößte Stadt Hessens. Das Stadtgebiet erstreckt sich im schmalen Lahntal auf beiden Seiten des Flusses. Die Lahn durchquert die Stadt in Nord-Süd-Richtung und ist im Bild als dunkelblaue Schlangenlinie durch die Stadt sichtbar. Das Hauptsiedlungsgebiet erreicht eine maximale Ausdehnung von etwa 9 km in Nord-Süd-Richtung und von maximal 4 – 4,5 km in Ost-West Richtung.
Im Westen des Lahntals schließt sich der Marburger Rücken (bis ca. 370 m ü.d.M.) an, wo sich Teile der Altstadt und anderer Ortsteile hochziehen. Die Altstadt, „Oberstadt“ genannt, befindet sich am westlichen Lahnufer, im Bild als rötlicher Fleck im Zentrum der Stadt zu sehen.
Im Osten ist das Lahntal durch die Lahnberge (bis ca. 380 m ü.d.M.) begrenzt. Die Lahnberge sind bewaldet und sehr gut als breiter dunkelgrüner Streifen in der linken Bildmitte, rechts der Stadt, zu erkennen. In den Gipfellagen der Lahnberge befinden sich (von Norden nach Süden) das Universitätsklinikum, diverse Institute und der Botanische Garten Marburgs, im Bild als helle, weißliche Flecken inmitten des Grüns abgebildet.
Wie viele andere Städte entwickelte sich Marburg im Mittelalter an der Kreuzung zweier wichtiger Fernstraßen: der Handelsstraße zwischen Köln und Prag und der Handelsstraße von der Nordsee, über die Alpen bis nach Italien, die hier die Lahn überquerte. Zum Schutz und zur Erhebung der Zölle wurde bereits im 9. oder 10. Jahrhundert die erste Burganlage in Marburg errichtet. Heute erhebt sich auf dem ca. 290 m hohen Schlossberg westlich über der Altstadt und dem Lahntal das Landgrafenschloss, was einst als erste Residenz der Landgrafschaft Hessen diente.
Im Jahr 1527 wurde von Landgraf Philipp dem Großmütigen die Philipps-Universität Marburg gegründet, die bis heute das öffentliche Leben der Stadt dominiert. Die Einrichtungen sind über das Marburger Stadtgebiet verteilt, das Zentrum der Universität liegt nordöstlich der Oberstadt und unterhalb des Landgrafenschlosses an der Lahn (große weiße Gebäude im Bild).
Weitere auffällige Strukturen sind die ehemalige Tannenberg-Kaserne und die benachbarte Kleinstadt Amöneburg.
Bei der ehemaligen Tannenberg-Kaserne handelt es sich um das halbkreisförmige Stadtgebiet südwestlich von Marburg (in der unteren linken Bildecke gelegen). Sie wurde in den 1990er Jahren von der Bundeswehr aufgegeben und zum Gewerbegebiet umgewandelt. Südlich grenzt der Stadtwald Marburgs (in dunkelgrün zu erkennen) an.
Ca. 16 km östlich von Marburg befindet sich die Kleinstadt Amöneburg. Diese liegt auf dem 365 m hohen Berg Amöneburg, bei dem es sich um einen Basalt-Kegel über der Ohm, einem linken Nebenfluss der Lahn, inmitten des sonst flachen Amöneburger Beckens handelt. Auf dem Bild ist die kreisförmige Struktur des Kegels gut anhand der Anordnung der Felder und Straßen und der rötlich eingefärbten Stadt in der Mitte zu erkennen.
Vom 09.-12. März findet an der Philipps-Universität Marburg die FOSSGIS-Konferenz 2022 statt. Die FOSSGIS ist im D-A-CH-Raum die führende Konferenz für Freie und Open Source Software für Geoinformationssysteme sowie für die Themen Open Data und OpenStreetMap. Ursprünglich als hybrides Event geplant, wird die FOSSGIS auch in diesem Jahr aufgrund der aktuellen Pandemielage wieder ausschließlich als Online-Veranstaltung stattfinden. mundialis wird, wie gewohnt, über neue Entwicklungen aus dem Hause berichten. Mehr zu den Beiträgen kann hier bzw. hier nachgelesen werden. Das komplette Programm der FOSSGIS 2022 kann hier eingesehen werden.
Contains modified Copernicus Sentinel data (2021)/ESA – created by mundialis
Weitere Satellitenbilder gibt es unter https://maps.mundialis.de