Münster – Deutschland, aufgenommen vom Sentinel-2A Satelliten am 20.09.2024
Unser Satellitenbild des Monats März zeigt die Stadt Münster und ihre Umgebung im Norden des deutschen Bundeslandes Nordrhein-Westfalen.
Aufbau des Bildes
Das Bild basiert auf Sentinel-2 Daten des EU Copernicus Programmes. Sentinel-2 Daten sind frei verfügbare, multispektrale Satellitenaufnahmen. Nach dem Download wurden mehrere Szenen mit freier Software zusammengefügt, atmosphärenkorrigiert und anschließend mit drei verschiedenen Bändern eine Farbkomposition berechnet.
Mit dieser Falschfarbenkomposition kann man Land und Wasser gut unterscheiden. In dieser Komposition wurden die Kanäle 8A (sichtbares und nahes Infrarot), 11 (kurzwelliges Infrarot) und 4 (sichtbares Rot) verwendet, was eine räumliche Auflösung von 20 Metern erlaubt. Gesunde Vegetation erscheint in orange und ältere Vegetation in grün. Boden und Wolken erscheinen ebenfalls in verschiedenen Grüntönen. Wasser ist in dunkelblau und städtisches Gebiet in blaugrau dargestellt.
Über die Stadt
Münster ist eine kreisfreie Stadt in Nordrhein-Westfalen mit rund 307.000 Einwohnern und gilt als eine der fahrradfreundlichsten Städte Deutschlands. Sie wurde im 9. Jahrhundert gegründet und entwickelte sich zu einem wichtigen religiösen und kulturellen Zentrum. Die Stadt beherbergt die Universität Münster, die mit rund 65.000 Studierenden eine der größten Universitäten Deutschlands ist. Der Hauptsitz der Universität befindet sich im Gebäude des ehemaligen fürstbischöflichen Schlosses, dem heutigen Schloss Münster.
Im Zweiten Weltkrieg wurde Münster stark zerstört, doch viele historische Gebäude, vor allem am Prinzipalmarkt, wurden originalgetreu wieder aufgebaut. Heute prägt dieser zentrale Platz mit seinen Giebelhäusern das Stadtbild. Der Aasee, ein künstlich angelegter See im Stadtgebiet, dient sowohl als beliebtes Naherholungsgebiet als auch als Frischluftschneise für die Stadt. Münster gilt mit seiner Mischung aus Geschichte, Kultur und moderner Urbanität als eine der attraktivsten Städte Deutschlands.
Auf dem Satellitenbild lässt sich das bebaute Stadtgebiet von Münster, das in Grau- bis Blautönen gehalten ist, vom landwirtschaftlich geprägten Umland unterscheiden. Die Felder sind orange oder, wenn sie bereits abgeerntet sind und der Boden offen liegt, türkis gefärbt. Wasserflächen sind in Dunkelblau bis Schwarz zu erkennen. Der Dortmund-Ems-Kanal durchquert das Stadtgebiet in Nord-Süd-Richtung. Der Aasee ist südwestlich der Innenstadt zu erkennen. Das fürstbischöfliche Schloss mit dem Hauptsitz der Universität befindet sich etwas nördlich des Aasees, westlich angrenzend an die Innenstadt. Bei genauer Betrachtung lässt sich der sternförmige Schlossgraben erkennen.
Ein anderer Blick auf die Region
Um die geografische Einordnung zu erleichtern, sei auf die folgende Animation verwiesen, welche das Satellitenbild des Monats auf verschiedenen Maßsstäben des terrestris OpenStreetMap-Dienst darstellt.
Ein detaillierter Blick auf das Schloss
Neben dem Satellitenbild zeigen wir in diesem Monat auch ein Digitales Orthophoto (DOP) von Münster. DOPs werden aus Luftbildern und einer Prozessierung erstellt, die ein verzerrungsfreies und maßstabsgetreues Bild erzeugt. Für Nordrhein-Westfalen sind DOPs über Geobasis NRW frei verfügbar und enthalten vier Spektralkanäle (Rot, Grün, Blau und Nahes Infrarot). In dem hier gezeigten Bild wurden der Nahinfrarot-, der Rot- und der Blau-Kanal zu einer Falschfarbendarstellung kombiniert, die die Vegetation rot erscheinen lässt. Durch die hohe Auflösung von 10 cm ist das Schloss Münster, gut zu erkennen. Besonders auffällig ist der fast sternförmige Schlossgraben, der den Botanischen Garten umgibt.
FOSSGIS 2025
Vom 26. bis 29. März 2025 wird das Schloss Münster Standort der FOSSGIS-Konferenz sein. Im Fokus der Konferenz stehen Freie und Open Source Software für Geoinformationssysteme (FOSSGIS), Open Data sowie OpenStreetMap (OSM). Entwickler:innen, Anwender:innen und Forschende versammeln sich, um die aktuellsten Entwicklungen und Projekte in diesen Themenbereichen vorzustellen und zu diskutieren.
Auf der FOSSGIS 2025 werden mundialis und terrestris wieder die Themen Earth Observation (EO) und GIS vertreten. Welches Bild könnte dies besser symbolisieren, als die Überblendung zwischen fernerkundlichen Daten des Satellitenbildes mit dem zugehörigen Ausschnitt eines Renderings von, vornehmlich, Daten des OpenStreetMap-Projektes im entsprechenden Bildausschnitt. 🤝
Hier können Sie die Beiträge und Workshops von mundialis und terrestris sowie das komplette Programm der FOSSGIS 2025 einsehen.
Contains modified Copernicus Sentinel data (2024)/ESA – created by mundialis
Satellitenbilder für Ihre Wand gibt es unter https://art-from-space.de