Salar de Uyuni – Bolivien, aufgenommen vom Sentinel-2B Satelliten am 22.07.2023
Auf unserem Satellitenbild des Monats August ist der Salar de Uyuni, die größte Salzpfanne der Erde und die nähere Umgebung zu sehen.
Das Bild basiert auf Sentinel-2 Daten des EU Copernicus Programmes. Sentinel-2 Daten sind frei verfügbare, multispektrale Satellitenaufnahmen. Nach dem Download wurde die Szene mit Freier Software atmosphärenkorrigiert und mit drei verschiedenen Bändern eine Farbkomposition berechnet.
Aufbau des Bildes
Für diese Komposition wurden die Kanäle 8, 11 und 12 mit einer räumlicher Auflösung von 20m verwendet. Die Bänder 12 und 11 sind aus dem kurzwelligen Infrarotbereich während 8 die Reflektion im sichtbaren und nahen Infrarotbereich misst. Durch die Präsenz von kurzwelligen Infrarot-Sensoren kann diese Komposition die Atmosphäre, im Vergleich zu kürzeren Wellenlängen, relativ gut durchdringen. Dieses lässt das Bild viel klarer erscheinen. Wasser erscheint schwarz, während die Salzfläche des Salars in Rottönen dargestellt wird. Die trockene und nur spärlich von Vegetation bedeckte Umgebung ist in Grün und Türkis gefärbt
Über die Salzpfanne
Der Salar de Uyuni liegt im Südwesten Boliviens auf einer Höhe von 3.653 m und gehört zu den Landschaften der Hochebene Altiplano. Mit einer Fläche von 10.582 km² hat das Becken eine größere Flächenausdehnung als bspw. Niederbayern. Es ist so gut wie frei von jeglicher Art von Lebewesen, ausgenommen einiger nur in Südamerika vorkommender Flamingo-Arten. Während der Regenzeit kann die Salzkruste mit mehreren Dezimetern Wasser bedeckt sein. Mit Ausnahme der schlammigen Uferzonen und einzelner Wasseraugen (ojos) kann dann die bis zu 30 Meter dicke Salzkruste selbst von Bussen und LKWs befahren werden. Im Südosten der Salzfläche liegt die Stadt Uyuni, die Ausgangspunkt von touristischen Ausflügen zum Salar de Uyuni ist. Wie etwa zur Insel Isla Incahuasi (Quechua für Haus des Inka) im Zentrum der Salzpfanne, die für ihre vielen meterhohen und teilweise mehr als 1.200 Jahre alten Säulenkakteen bekannt ist.
Die Salzmenge des Salar de Uyuni wird auf ungefähr zehn Milliarden Tonnen geschätzt. Jährlich werden davon etwa 25.000 Tonnen abgebaut und in die Städte transportiert. Außerdem wird im Salzsee von Uyuni laut U.S. Geological Survey mit 5,4 Millionen Tonnen ein gigantisches Vorkommen an Lithium vermutet. Da Lithium-Batterien in vielen elektronischen Geräten zum Einsatz kommen, ist das Mineral inzwischen ein ein wertvoller Rohstoff mit einer weiter wachsenden Nachfrage geworden. Boliviens Präsident Evo Morales gab 2007 das Projekt einer Pilotfabrik zur Lithium-Gewinnung aus dem Salar de Uyuni in Auftrag, die letztlich im Januar 2013 in Betrieb genommen wurde.
Anhand der Falschfarbenkomposition ist deutlich erkennbar, dass sich Bolivien derzeit in der Trockenzeit befindet und der Salar nicht von Wasser bedeckt ist. Wasseroberflächen würden in schwarzen Farben dargestellt werden, stattdessen erscheint die Oberfläche der Salzpfanne fast einheitlich in Rottönen und hebt sich somit von der Umgebung ab. Im Süden des Salars lassen sich die erwähnten Industrieanlagen zur Gewinnung von Lithium als rechteckige dunkle und helle Flecken erkennen. Im Nordosten sind durch einen hellen Streifen Routen von Fahrzeugen über die Salzoberfläche sichtbar.
Contains modified Copernicus Sentinel data (2023)/ESA – created by mundialis
Weitere Satellitenbilder gibt es unter https://maps.mundialis.de